Die Puffotter ist eine Schlange, die zur Familie der Vipern gehört. Sie ist giftig und kommt auf dem ganzen afrikanischen Kontinent vor. Ihr bevorzugter Lebensraum sind Savannen und Grasland. Im Regenwald, der Wüste, tropischen oder alpinen Gebieten kommen sie nicht vor. Die Puffotter ist wohl die meist verbreitetste Schlange in Afrika
Sie erreicht eine durchschnittliche Länge von einem Meter und kann leicht an ihrem gedrungenen und kräftigen Körperbau und großen dreieckigen Kopf erkannt werden. Eine Puffotter kann durchschnittlich bis zu fünf Kilogramm wiegen. Männchen sind größer als Weibchen. Die Zeichnung der Schlange ist von Region zu Region unterschiedlich, doch die meisten sind erkennbar an den angewinkelten Querstreifen, die sich über den gesamten Körper ziehen. In Tansania haben Puffottern meist eine gelblich-schwarze Färbung. Doch auch hier gibt es Unterschiede.
Die Puffotter bekam ihren Namen durch ihr Verhalten, wenn sie sich bedroht fühlt. Sie bläst sich auf und schnauft laut (Englisch: „to puff“), was als Warnsignal für andere Tiere gedeutet wird. Puffottern sind von Natur aus eher träge und ziehen sich auch in einer Gefahrensituation nicht unbedingt zurück. Dies und die Tatsache, dass sie sich sehr gut an beinahe jegliche Lebensräume anpassen können, ist wohl der Grund, warum Puffottern die meisten Schlangen-Bisse in Afrika zugeschrieben werden.
Anders als andere Schlangen bewegen sich Puffottern geradlinig, ähnlich wie eine Raupe. Wenn sie sich bedroht fühlen, positionieren sie sich in einer „S“-Form. So erreichen sie die maximale Distanz, um anzugreifen. Es wird gesagt, dass der Biss einer Puffotter trotz ihrer Trägheit zu den am schnellsten ausgeführten Schlangenbissen der Welt gehört. Puffottern haben Fangzähne, die besonders groß und im Vorderraum des Gebisses sind. Normalerweise sind diese Fangzähne wegen ihrer Größe eingeklappt. Nur im Angriffsfall klappt die Schlange sie aus. Der Biss der Schlange ist sehr schmerzhaft. Da er auch sehr tief ist, kann das zytotoxische Gift tief in den Körper der Beute oder des Angreifers eindringen. Das Gift lässt die betroffene Körperstelle stark anschwellen und zerstört die Zellen, auch bekannt als Nekrose. Wenn der Biss schnell behandelt wird, stehen die Chancen, den Biss zu überleben hoch. Der Biss führt normalerweise nur zum Tod, wenn er nicht rechtzeitig behandelt wird oder sekundäre Infektionen auftreten.
Puffottern sind meist nachtaktiv und bevorzugen die Jagd aus dem Hinterhalt statt ihre Beute zu verfolgen. Sie fressen zumeist Nagetiere, Vögel, Amphibien und Echsen.
Faszinierend ist jedoch vor allem, wie Puffottern ihre Jungen zur Welt bringen. Anders als die meisten Schlangen legen sie keine Eier, sondern gebären vollentwickelte, lebende Schlangenjunge. Der Prozess ist jedoch trügerisch: Auch die Puffotter legt Eier, doch werden sie im Innern der Mutter ausgebrütet und die Jungtiere schlüpfen, bevor sie den Körper der Mutter verlassen und geboren werden. Man nennt dies Ovovivipary, ein sehr seltenes Phänomen unter Tieren. So vermeidet die Schlange, dass ihre Eier gefressen werden. Puffottern können bis zu 60 Jungtiere gebären. Dies gehört wohl auch zum Erfolgsrezept der Schlangen und sichert die großen Bestände von Puffottern in der Wildnis.
Die jungen Schlangen können sogar gefährlicher sein als die ausgewachsenen: Aufgrund mangelnder Erfahrung geben sie eine große Menge an Gift ab, wenn sie beißen.
Schlangen sind von vielen Menschen gefürchtete Kreaturen, doch sie sind sehr wichtig für unser Ökosystem. Schlangen haben sich über Millionen von Jahren nicht verändert und ihre Rolle für den Lauf des Lebens mit wilder Effizienz erfüllt.